Diese Tasse war in gefühlt 1000 Teile zerbrochen. Für mich war es ein schönes Puzzle. 😅🥰
Geklebt habe ich sie mit mugiurushi (Weizen oder Dinkelmehl mit Wasser und kiurushi). Um das Ganze in einem Rutsch zu kleben und weil es so unglaublich viele Teile waren, habe ich diesmal eine Heißklebepistole zur Hilfe genommen. Von innen wurde nicht vergoldet, da die Tasse noch benutzt werden sollte – die Vergoldung würde sich dadurch lösen.
Uwe Löllmann ist ein vielfach ausgezeichneter Keramiker, der seine Keramiken im Anagama-Holzbrandverfahren herstellt. Anagama ist eine traditionelle japanische Brenntechnik, bei der jedes Stück ein Unikat wird. Das Besondere dabei ist, dass nur Flammen, Asche & Hitze die individuellen Oberflächen der Objekte formen, es wird keine Glasur verwendet. Der tage- bis wochenlange Brand bei über 1.200°C ist ein extremer Aufwand.
Wie so oft ist das vermeintliche Ende, das gebrochene Keramik-Objekt, der Anfang von etwas Neuem. Die kintsugi-Restaurierung des Chawan war mir eine Ehre. 😌
Ihr Lieben, hier ist eine kleine Zusammenfassung von einigen wichtigen schönen Arbeiten in diesem Jahr. Leider habe ich es 2024 nicht geschafft, meine Arbeiten detaillierter zu beschreiben, aber das hole ich in Beiträgen hier auf dieser Website nach.
Ein Workshop der ganz besonderen Art bei Silvia Miklin in Wien 2024. Die erste von links ist die liebe Astrid und dann komme ich, Tamara Stadler, Barbara Juen-Bloéb, Silvia Miklin, Bettina Hortence, Yamuna Valenta. Die liebe Meral Hietz fehlt leider auf diesem Foto :)) ❤️
In diesem Sommer gab es ein besonderes, schon lang ersehntes Highlight – ein Gipfeltreffen sozusagen – bei Silvia Miklin in Wien in der Bernardgasse. Ich habe meine Komfortzone hier in Norddeutschland verlassen und bin nach Wien gereist. Ein Treffen fand statt mit sechs anderen fantastischen Künstlerinnen. Wir haben intensiv zusammen gearbeitet.
Die unglaubliche Silvia hat uns in einem Workshop ein Teil ihres großen Wissens- und Erfahrungsschatzes weitergegeben. Vielen Dank dafür! ❤️ Und es fühlte sich so wunderbar an, beisammen zu sitzen und sich persönlich stundenlang mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Die Kontakte bestehen teilweise schon seit Jahren und wir haben uns noch nie persönlich getroffen. Trotzdem sind wir immer im Austausch und unterstützen uns gegenseitig. Ich bin sehr glücklich und dankbar für unsere Verbindung und die tollen Erfahrungen!
„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen“ (Astrid Lindgren)
Ich hänge ein bisschen hinterher… um nicht zu sagen, mehr als ein halbes Jahr habe ich hier nichts mehr gepostet. Es ist nicht so, das ich nicht fleißig war, im Gegenteil! Mein Leben war voller Arbeit und es gab viele andere noch wichtigere Dinge. Fotos machen und Beiträge schreiben sind auch sehr wichtige Dinge, aber sie sind leider hinten heruntergefallen … ich werde mich bessern! 🤷🏻♀️😌💪🏼✨💛
Der Tisch mit der kintsugi-restaurierten Tischplatte aus schwarzem Glas, die Risse sind mit echtem Gold vergoldet
Auch einer Glas-Tischplatte konnte ich ein neues Leben schenken. Aus Sicherheitsgründen habe ich hier mit einem Zwei-Komponenten-Kleber die Scherben verbunden und im Anschluss dann traditionell mit urushi und reinem Goldpulver die Bruchkanten veredelt. Ich muss aber zugeben … die Sache war sehr aufregend und tricky! 😅🙏🏼💛
Nahaufnahme bis Totale: Die vergoldeten Risse der Tischplatte aus schwarzem Glas auf dem Holztisch. Die kintsugi-Restaurierung hat zwar mein Atelier an die räumlichen Grenzen gebracht, aber es ist eine wundervolle Erfahrung und ein außergewöhnliches Beispiel für die Möglichkeiten der kintsugi-Kunst.
Die große Platte konnte ich nicht direkt an meinem normalen Arbeitsplatz im kintsugi Atelier bearbeiten, und zum Wenden brauchte ich Helfer. Die Stabilität der geklebten Glasplatte hat sich am Ende als sehr gut erwiesen. Das Ergebnis, die vergoldeten Risse in der großen schwarzen Glasplatte, begeisterte den Kunden.
Die Bruchstücke Tischplatte aus schwarzem Glas vor der kintsugi-RestaurierungZur Vorbereitung und Kalkulation werden die Abmessungen der schwarzen Glas-Tischplatte und ihrer Bruchstücke ermittelt. Vor der kintsugi-Restaurierung mussten die Bruchstücke der schwarzen Glas-Tischplatte mit transparentem Klebeband fixiert werden. Ich bereite die Risse der schwarzen Glas-Tischplatte vor für die zweite Verklebung mit urushi, der Basis für die finale Vergoldung bei der kintsugi-Restaurierung.Die Risse der schwarzen Glas-Tischplatte werden zum Abschluss der kintsugi-Restaurierung von mir vergoldet.
Hier grüßt euch ein uralter goldener Engel, ein original Bozner Engel aus der Werkstatt Thun. Wieder glücklich restauriert mit kintsugi, wünscht er euch eine schöne Weihnachtszeit. 🎄✨
Bis jetzt kam es eher selten vor, dass sich japanisches Teegeschirr in mein Atelier “verirrt“ hat. Deswegen war es mir eine Freude, ein Fest, diese schöne shiboridashi (搾り出し) zu heilen 💛
Der eigenen Lieblingstasse ein neues Leben schenken – ein wunderbares Gefühl!
Diese kleine, persönliche, nachhaltige Goldreparatur in meinem kintsugi-Atelier bedeutet mir sehr viel. Es ist mein eigenes Projekt und es fühlt sich gleichzeitig an wie ein Gemeinsames. Getöpfert wurde die Tasse von der fantastischen Cornelia Naerger.
Sie besitzt bei uns in der Altstadt von #Minden eine kleine schnuckelige Keramik-Werkstatt mit herrlichen Objekten. Von ihr durfte ich unglaublich viel lernen… 🙏🏼❤️
Dieses wunderschöne Porzellanbild der Künstlerin Christine Keilitz war sehr fragil. Um eine stabile Verbindung zu erhalten war es deswegen nötig, eine Verstärkung zu schaffen. Dafür habe ich einen Streifen Baumwollstoff in ein Sabi-Bett gelegt. Diese Füllmasse ist eine Mischung aus Tonpulver (Tonoko), Wasser und kiurushi. Die „Vergoldung“ wurde mit goldenem Bronzepulver gearbeitet.